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Biaggi: „Meine Referenz ist Troy Bayliss"

Friday, 12 June 2015 09:11 GMT

Der Doppelweltmeister Max Biaggi im Interview mit WorldSBK.com.

Fast eintausend Tage ist es her, seit Max Biaggi sich aus der eni FIM Superbike Weltmeisterschaft als Fahrer zurückgezogen hat, doch dieses Jahr ist er bei seinem Heimrennen in Italien, dem PATA Riviera di Rimini Lauf auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli wieder mit dabei. Der Weltmeister von 2010 und 2012 wird im Aprilia Racing Team – Red Devils in Misano und Sepang eine RSV4 fahren. Der Römer nahm sich im Vorfeld dazu ein paar Minuten Zeit, um sich mit WorldSBK.com zu unterhalten.

Max, wie geht es dir mit deinem Comeback in den Rennsport?
Es fühlt sich an, als sei das eine halbe Ewigkeit her. Klar, ich habe die Motorräder nie aus den Augen verloren, ich habe das immer irgendwie weiter verfolgt. Jetzt habe ich diese Entscheidung getroffen, wieder zu fahren, aber nur zum Spaß und um es zu genießen. Ich bereite mich vor und werde versuchen, das beste draus zu machen.“

Wie geht Max Biaggi dieses Wochenende an?
Ich werde mich zweifelslos von meinem Instinkt führen lassen. Ich werde mich auf mein Gedächtnis verlassen, denn es ist schon eine Weile her, seit ich das letzte Rennen gefahren bin. Da werde ich sicher einen Moment haben, wo mich die Realität einholt... die anderen Jungs sind alle zwei Wochen da draußen unterwegs. Aber ich habe keine Angst davor. Ich weiß genau, wer schnell sein wird und aus diesem Grund stecke ich mir auch keine Erwartungen.

Was sagst du zu Jonathan Rea dieses Jahr?
Johnny ist jemand, den ich sehr respektiere und ich freue mich, dass er endlich die Chance hat zu zeigen, was für ein guter Fahrer er wirklich ist.

Du bist doch dieses Jahr schon mal in Misano gefahren, nicht?
Ja aber nur für einen Test zur Prüfung von ein paar Teilen und Lösungen, ich hatte also keinen richtigen Angriff mit dem Paket, was Haslam und Torres gerade einsetzen.

Da kommt noch eine Komponente hinzu: Der vollständig neue Asphalt von Misano...
Misano hat einen Facelift bekommen, das hat es gebraucht. Der neue Asphalt ist nicht schlecht, die Hitze macht es schwierig, aber es ist definitiv ein Schritt vorwärts.

Was hat sich seit 2012 verändert?
Ganz sicher einiges... es sind drei Jahre vergangen. Die Räder sind jetzt 17 Zoll, damals waren sie 16,5. Auch die Reifen sind anders. Hinzu kommt, dass dieses Jahr ein anderes technisches Reglement gilt. Das ist alles ganz anders. Es wird nicht leicht das Limit zu finden. Da geht es nicht nur um Mut, sondern auch um Glaube und Konzentration.

Anfang des Jahres hat Troy Bayliss in Australien und Thailand ein Comeback gegeben. Gibt es da irgendwelche Gemeinsamkeiten zwischen deiner Rückkehr und seiner?
Ich war überrascht, dass Troy zurück kam, aber mir hat das auch gefallen. Ich bin gegen ihn gefahren und habe mich gefreut, dass er wieder dabei war. Seine Rückkehr war ein wenig ‚romantisch’... und es war kein langsames Comeback!

Als Weltmeister und Rennsieger ist der Wunsch sich zu messen nie richtig weg, oder?
Nein, nie. Aber wenn du mit dem Rennfahren aufhörst, verlierst du körperlich und mental – und das sind keine irrelevanten Faktoren.

Bist du bereit für all die Fans, die kommen werden, um dich zu sehen?
Je mehr Fans kommen, desto glücklicher bin ich! Das wird für mich und sie wie einer Party – eine Art Wiedervereinigung. Der Fanclub wird natürlich ganz vorn dabei sein, sowie die anderen Motorrad-Fans. Das wird Spaß machen!